Was können Gemeinden tun?

Nähere Informationen zur Veranstaltung

  • Freitag | 29. November 2019
  • 16:00 - 20:00
  • ehemalige Chemie Uetikon Seestrasse 108 Uetikon a.S.
  • 80Max. Teilnehmerzahl
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Bericht

(von Regula Baggenstos)

Gemeinden forcieren Klimaschutz-Projekte

Fünf engagierte Goldküsten-Gemeinden erreichen die Klimaschutz-Ziele schneller, dank guter Teamarbeit.

Letzten Freitagabend veranstaltete der bereits 2007 gegründete Verein „Zürich erneuerbar“ einen spannenden Informationsabend. Ihm gehören Mitglieder aller Kantonsratsparteien an. Geschäftsleiterin ist Barbara Schaffner, GLP-Kantons- und Nationalrätin und Gemeindepräsidentin von Otelfingen. Trotz Kälte und Regen trafen sich 40 sehr interessierte Gäste in den alten Werkstätten der Chemiefabrik Uetikon.

Fukushima als Auslöser

Der Uetiker Gemeinde- und Kantonsrat Christian Schucan rollte die Geschichte auf: Nach dem Unfall in Fukushima, beschlossen im Jahr 2012 mehrere Goldküstengemeinden, die Energiewende gemeinsam im Team anzugehen und suchten eine Trägerschaft. Schlussendlich bewarben sich die fünf sehr umwelt-engagierten Gemeinden Herrliberg, Küsnacht, Männedorf, Meilen und Uetikon beim Bundesamt für Energie für die offizielle Ausschreibung einer Energie-Region Bezirk Meilen. Nach dem positiven Entscheid im Jahr 2014 erstellten sie in einer ersten Phase je eine Energiebilanz mit dem aktuellen Endenergieverbrauch pro Person nach Verwendungszwecken. Hier stand Küsnacht an der Verbraucher-Spitze mit 31 Megawatt-Stunden pro Person und Jahr, und Männedorf ist am effizientesten mit 24 MWh.

Energiespar-Potential von 60 Prozent!

Daraus wurde dann das Energiepotential für Energie-Effizienz und Wärmeproduktion aus regionalen Energiequellen berechnet: Ganze 2/3 der Energie könnte mit sinnvoller Effizienz eingespart werden! Das letzte Drittel könnte beinahe vollständig durch das grosse Potenzial an einheimischen Energiequellen ersetzt werden! Der grösste Anteil daran sollte durch die Nutzung der Sonnenenergie gewonnen werden, dicht gefolgt von der Wärme aus Geothermie und Grundwasser. Abwasser, Holz und Oberflächengewässer sind auch wichtige Energiequellen, gefolgt von Biomasse und Abwärme aus Industrie und Gewerbe.

Klimaschutz-Projekte mit Herzblut

In der zweiten Phase wählte jede Gemeinde ihr bevorzugtes Projekt-Thema, in dem sie den Lead übernahm. Als Ziel sollen dann die einzelnen Projekterfolge mit minimalem Overhead in jede Gemeinde multipliziert werden können. Uetikon engagiert sich für die Administration und Koordination der Energie-Region, sowie für eine regionale Energieberatung für Hausbesitzer. Für Herrliberg erläutert Gemeinderat Thomas Dinkel das neue Strom-Tankstellen-Netz und die sehr nachhaltige, zukünftige Strassenbeleuchtung vom EW-Herrliberg. Gemeindepräsident Markus Ernst aus Küsnacht erklärt die diversen Fernwärmenetze und motiviert auch viele Private zum freiwilligen Mitmachen. In Männedorf wird die thermische Nutzung vom Seewasser getestet. Heini Bossert, Bauvorstand vom sonnigen Meilen, fördert Solarstrom-Anlagen auf den öffentlichen Gebäuden. Allen Projekten geht jeweils eine lange Planungs- und Bewilligungs-Phase voraus. Erfolge stellen sich nur ein dank grossem Einsatz unserer Gemeindebehörden und mit Einwilligung der Stimmbürger, denen der Klimaschutz auch einige Steuerfranken wert ist. Viele höheren Investitionen werden dafür später durch tiefere Betriebskosten und mehr Klimaschutz belohnt.

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Programm


Führung (16:00 – 17:15)

Besichtigung Areal Chance Uetikon
u.a. Thematisierung der Gesamtentwicklung und der Energieversorgung über einen Seewasser-Wärmeverbund
Besichtigung der Baustelle mit dem grabenlosen Leitungsbau
mit Thomas Stutz, Projektleiter Chance Uetikon
und Daniel Wernli, Teamleiter Wärmeprojekte AEW Energie AG (Präsentation)

Referate (17:30-19:00)

Grusswort und Entwicklung „Chance Uetikon“
Christian Schucan, Gemeinderat Uetikon

Einführung und Moderation
Barbara Schaffner, Geschäftsführerin ZÜRICH ERNEUERBAR und Kantonsrätin

Energie-Region und Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden
Christian Schucan, Gemeinderat Uetikon

Wärmeverbund Küsnacht (Präsentation auf Anfrage)
Markus Ernst, Gemeindepräsident Küsnacht

Elektroladestation, von der Strategie bis zur Realisierung am Beispiel der Gemeinde Herrliberg
Thomas Dinkel, Gemeinderat Herrliberg

Mit Crowdfunding zu einer Photovoltaik-Anlage
Heini Bossert, Gemeinderat Meilen

Apéro (ca. 19:00)

mit Tischpräsentationen:
AEW Energie AG – Ihre Energie
Aqua Art AG, AquaClic – Energie- und Wassersparen in öffentlichen Gebäuden und Haushalten
Enpuls AG – massgeschneiderte Abrechnungslösungen zur optimalen Immobilienbewirtschaftung
Infra-Z – Strom- und Wasserversorgung, alternative Energien und mehr
SSES Zürich – Die Sonne ist Energiequelle der Gegenwart und der Zukunft

 

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Anmeldung

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